Berlin, Berlin ...

„Es ist der Vibe, den die B-Stadt versprüht Ein Blick aus dem Fenster und ich seh, dass sie blüht 24 Stunden Action und Party Prenzlauer Berg bis Checkpoint Charlie In welchen Städten Gibt´s so viele Nationalitäten Menschen, die sich verstehen? Die Kunst, die Musik, auch ich durfte sie formen Wisst ihr was? Deutscher Hip Hop wurd‘ hier geboren Vermisste sie immer, wenn wir in die Ferne fuhren Meine Stadt, Sony Center bis zum Fernsehturm City of Dreams, du bist Tag und Nacht wach“ – Bushido: „Berlin Tag und Nacht“

Auch wir haben den „Vibe“ gefühlt, den der deutsche Rapper und Songwriter Anis Mohamed Youssef Ferchichi aka Bushido in seinem Song beschreibt. Auf unserer Studienfahrt vom 13.09. Bis zum 17.09.2020 nach Berlin. Auch wir hätten „Tag und Nacht wach“ bleiben müssen, um die vielfältigen Angebote und Möglichkeiten der Hauptstadt in vollen Zügen auskosten zu können. 
Apropos volle Züge: Darunter mussten wir auf unserer Anreise kaum leiden. Vielmehr hat die Deutsche Bahn einigen Komfort geboten. Und auch die Fahrten mit der U-Bahn -  für uns auch immer ein klein wenig „Action und Party“ – waren ein Erlebnis. An diesem ersten Berlin Tag mit Spaziergang durch die neue hippe Mitte Berlins. Vorbei an Reichstag, durchs Regierungsviertel und Brandburger Tor und mittenrein in das unbeschreiblich eindrucksvolle und bedrückende Holocaust Mahnmal. 
Doch ähnlich wie so manche jungen E-Roller-Fahrer hier ist auch die Zeit rasant vorübergezogen. Dies gilt für den ersten Tag, wie für die gesamte Woche. Der Abend ist an der Spree sitzend, Tango tanzend und auf einem Aldi-Einweg-Grill grillend, am Ufer der Spree entspannt ausgeklungen.  Ein Tag ging zu Ende und der nächste kam.
Nach einem reichhaltigen Frühstück fand sich der Geo-Kurs zu der Stadtführung „Gentrifizierung in Kreuzberg“ ein und der Geschichts-Kurs lernte in abwechslungsreichen Vorträgen die Historie Berlins kennen. Am Nachmittag konnten wir im Jüdischen Museum interaktiv einen Blick in die jüdische Kultur werfen und dabei unseren Horizont erweitern. Ebenfalls beeindrucken: Die Gedächtniskirche am Breitscheitplatz und der weltbekannte Kurfürstendamm zu ihren Füßen. Auf dem man später mit sehnsüchtig-neidischen Blicken die Schaufenster und teuren Autos auf der Straße davor mustern konnte. Das Abendprogramm bildete das Theaterstück „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen auf der Schaubühne am Lehniner Platz. Ein durchaus kontroverses Stück, das selbst uns Kulturbanausen begeistert zurückließ und zu hitzigen Debatten anregte. Ein Tag ging zu Ende und der nächste kam.
Die nächsten Tage wurden auch damit verbracht, die Aufgaben zu erledigen, die unseren daheimgebliebenen Lehrern den „Vibe“ der „B-Stadt“ übertragen sollten. Im strömenden Regen wurden englischsprachige Menschen im Angesicht des Brandenburger Tores über die Politik in ihren Heimatländern ausgefragt; die reichhaltige, multimediale und einzigartige Landschaft der Berliner Museen, Theater, Opern und Kinos wurde erkundet, danach nicht selten die der Berliner Spätis und Shisha-Bars; oder es wurden güldene Hanteln eines Nobel-Fitnessstudios in die Berliner Luft gestemmt. 
Doch alles hat ein Ende. Und so vergingen Tage und Nächte. Weitere Tage gingen zu Ende und andere kamen: letzter (Berlin-)Tag. Doch statt zu ruhen, mussten Berlin-Souvenirs, Kühlschrankmagnete, Teddybären mit der Aufschrift „I Herz Berlin“ oder Schneekugeln des Reichstagsgebäudes in die übervollen Koffer gequetscht werden. Die Pfandflaschen zu Geld gemacht werden – vom vielen Wasser – und die Zimmer geputzt werden. Nach einer gemeinsamen Abschluss-Besprechung rollte die Rollkoffer-Armada wieder zurück zum Hauptbahnhof. Über die holprigen und dreckigen Straßen der „City of Dreams“. 
Mach‘s gut Berlin. Du Großstadt. So einige schöne Erinnerungen und Erlebnisse haben sich über diese eine Woche in unser Gedächtnis eingebrannt. Tschüss. Wir haben ihn gefühlt, diesen „Vibe“ der „B-Stadt“. Er wird in unserem letzten Schuljahr weiterschwingen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.