„Goethe geht immer!“ „Geht Goethe immer?“

Erfolgreiche Spalatiner beim Rezitationswettbewerb

Der diesjährige 25. Rezitationswettbewerb sollte sich fokussiert mit Johann Wolfgang von Goethe beschäftigen. Ein bekanntes Goethezitat „Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein“ wurde dabei als Leitthema gewählt. Das Zitat aus Faust, Osterspaziergang, symbolisiert nicht nur die Freude an der Natur, sondern auch die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstverwirklichung. Damit bot es eine große Spannbreite an Goethedichtungen, welche die Schülerinnen und Schüler am 24.03.2025 im Heizhaus rezitierten. Neben Goethes Klassikern wie „Prometheus“, „Erlkönig“ oder „Willkommen und Abschied“ wurden jedoch auch selbstverfasste Texte oder philosophische Verse vorgetragen, die sich mit den Fragen der Identität und des Menschseins beschäftigten.

Auffällig war, dass sich die Kinder und Jugendlichen ganz individuell mit dem diesjährigen Motto auseinandersetzten. Ist Goethes Dichtung zeitlos, oder verliert sie in der modernen Welt an Bedeutung? Sollte man an Goethe festhalten oder stattdessen lieber Türen für Neues öffnen? All diese Fragen beschäftigten uns und regten spannende Diskussionen an, welche zum Teil sogar in den Rezitationen aufgegriffen wurden.

Für die einen war sofort klar: Goethe geht immer! Sie betonten die zeitlose Kraft seiner Sprache, wohingegen sich andere bewusst die Frage stellten: Geht Goethe immer? Dabei wurde deutlich, dass Goethes Texte zwar aus einer anderen Zeit stammen, aber durchaus aktuelle Themen aufgreifen können. Aus diesem Grund wurden uns sehr unterschiedliche Interpretationen geboten und außerdem aufgezeigt, dass seine Worte durchaus inspirieren und zum Nachdenken anregen können.

Auch die Spalatiner Rezitatoren und Rezitatorinnen belegten wieder gute bis ausgezeichnete Prädikate und vertreten die Schule im Rahmen der Gala Jugend rezitiert.

Es lässt sich festhalten: Egal, ob Goethe oder nicht, die Schülerinnen und Schüler haben an diesem Tag beeindruckende Rezitationen gezeigt, bekannte sowie unbekanntere Texte aufblühen lassen und Goethes Werke auf ihre ganz eigene Art und Weise gewürdigt. Am Ende des Wettbewerbs war es uns jedoch nicht möglich, eine eindeutige Antwort auf die Frage bezüglich Goethes Aktualität zu formulieren. Jedoch konnten wir uns darauf einigen, dass seine Worte durchaus Raum für Interpretation schaffen und darüber hinaus eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ermöglichen - sofern man sich darauf einlassen möchte.

Gwendolin Gäbler, 11b